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BLUTEGELTHERAPIE

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden überhaupt und wird seit mehr als 2000 Jahren in den unterschiedlichsten Kulturen angewendet. In meiner Praxis suchen vor allem Patienten, die eine naturheilkundliche Behandlung bevorzugen, Hilfe bei diesen kleinen Helfern.

Hauptanwendungsgebiete für die Blutegeltherapie sind die Behandlung von schmerzhaften Arthrosen und die lokale Schmerztherapie.

Wirkung der Blutegeltherapie

In der Naturheilkunde gehört die Blutegeltherapie zu den sogenannten ausleitenden Verfahren. Früher führte man die Wirkung auf den Blutentzug zurück. Heute weiß man, dass das Speichelsekret der Blutegel verschiedene biologisch wirksame Substanzen enthält. Der bekannteste Bestandteil des Blutegelsekrets ist das gerinnungshemmende Hirudin. Diese Stoffe werden während des Saugvorgangs in das umliegende Gewebe abgegeben und wirken in Studien entzündungshemmend, krampflösend, blutverdünnend und schmerzstillend. Inzwischen wird die Heilwirkung der Blutegeltherapie bei einer Vielzahl von speziellen Indikationen inStudien immer besser erforscht.

Traditionelle Anwendung der Blutegeltherapie

  • chronische Schmerzen bei Arthrosen
    (Kniearthrose, Daumengelenksarthrose, Sprunggelenksarthrose)
  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen
  • Chronische Rückenschmerzen
    (Lumbago, Nacken- und  Schulterbeschwerden)
  • Tennisellenbogen
  • Venenerkrankungen
    (Krampfadern, Besenreißer)

Wann dürfen Blutegel nicht bei Patienten angewendet werden:

  • Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten
  • Anämien, Bluterkrankungen, Blutgerinnungsstörungen
  • schwere Gastritis, fortgeschrittene entzündliche Darmerkrankung
  • Akute Infektionen
  • Schwere Lebererkrankungen
  • Krebserkrankungen, Immunschwäche, Immunsuppression
  • Wundheilungsstörungen, Keloidneigung
  • Blutmangelzustände, Kachexie
  • Schwangerschaft
  • bekannte starke allergische Reaktionen bes. gegen einen Inhaltsstoff des Speichels von Blutegeln

Ablauf der Blutegeltherapie

Vor Beginn der Blutegelbehandlung findet ein Vorgespräch statt. Es dient der Anamnese, der Klärung von eventuellen Kontraindikationen und um Sie über den Behandlungsablauf und mögliche Risiken aufzuklären. Evtl. mache ich auch andere Therapievorschläge wenn eine andere Therapie besser geeignet scheint.

Die zu behandelnden Hautareale sollten vor der Behandlung nicht parfümiert und durch Schmerzsalben beeinflusst werden. Blutegel reagieren sehr sensibel auf bestimmte Gerüche. Je nach Erkrankung und Beschwerdebild werden unterschiedlich viele Blutegel eingesetzt. In meiner Praxis verwende ich ausschließlich medizinische Egel aus kontrollierter Herkunft von derBibertaler Blutegelzucht in Hessen. Um eine Übertragung von Infektionskrankheiten auszuschließen dürfen Blutegel nur einmal eingesetzt werden.

Die Blutegel werden an die Haut gesetzt. Das erste Anbeißen wird oft als leichtes Brennen wahrgenommen oder sogar als schmerzfrei beschrieben. Nach kurzer Zeit lässt das leichte Brennen nach. Die Egel saugen für ungefähr 60 bis 90 Minuten wenige Milliliter Blut und fallen meist satt von alleine ab. Das anschließende kontinuierliche, langsame Nachbluten ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Nachwirkungen und Verhalten

Nachdem die Blutegel abgefallen sind wird ein dicker, lockerer Saugverband angelegt. In der Regel muss dieser wegen der Nachblutung nach ein paar Stunden gewechselt werden. Nach kurzer Anleitung können dies die Patienten in der Regel alleine. Nur bei ungünstigen Stellen ist die Hilfe eines Partners nötig. Sie bekommen von mir Verbandsmaterial mit nach Hause. Sobald die Blutung aufhört, kann überlegt werden ob die Wunde evtl. mit einem Pflaster abgedeckt wird. Am nächsten Morgen werden die Bissstellen kontrolliert. Diese sind meist rötlich violett gefärbt und etwas erhaben.

Am Tag der Blutegelbehandlung und am Folgetag sollten sie sich schonen, viel trinken und das betroffene Körperteil hochlagern. Nach 1-2 Tagen kann es möglich sein, dass die Bissstellen mehr oder weniger stark anfangen zu jucken. Diese sollten keinesfalls aufgekratzt werden. Hier können kühlende Auflagen mit Quark, Retterspitz oder antiallergische Salben helfen. Bis zur vollständigen Abheilung der Bissstelle dauert es je nach Wundheilungsprozess 1-2 Wochen. Die kleinen Bissstellen sind oft noch längere Zeit dezent sichtbar.

Wegen des dicken Saugverbandes empfehle ich weite und unempfindliche Kleidung. Je nach therapeutischer Indikation kann es notwendig sein sich einen Fahrdienst zu organisieren.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie bei jeder wirksamen Therapie können auch Nebenwirkungen auftreten. Häufig kommt es zu leichten Missempfindungen während der Behandlung an der Bissstelle und zu einem verlängerten Nachbluten aus der Wunde. Im Wundheilungsprozess kann es zu leicht juckender Hautrötung sowie selten zu leichter Vernarbung mit Pigmentstörung kommen.

Gerne begleite ich die Therapie je nach Indikation mit anderen Naturheilverfahren wiePflanzenheilkunde,Mykotherapie,Schröpfen, Vitamin D und Mineralstoffen um die Wirkung der Blutegeltherapie zu unterstützen.

Kosten der Blutegeltherapie

Die Dauer der Blutegeltherapie beträgt in der Regel ca. 2 Stunden, beinhaltet das Vorgespräch, begleitende Therapie (z.B. Erstellung einer Kräuterrezeptur) und die telefonische Nachsorge.

Kosten für die Blutegel-Therapie 128,- Euro
Kosten für die Blutegel (abhängig von Indikation und Anzahl)

Weiterführende Informationen:
Blutegeltherapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
Biebertaler Blutegelzucht